Rave?

Tünn und ich auf einem illegalen Rave mitten im Wald 1,4km von der S-Bahnhof Station Wilhelmshagen entfernt.
Ca 50 Menschen, kein bekanntes Gesicht, alle ca 10 Jahre jünger und die Musik ist „da“.
Tünn meint, die Leute sind alle blöd.
Ich find mal wieder etwas im Sand tanzen spaßig und empfinde alle als freundlich und recht kontaktfreudig.
Tünn bemerkt auch, dass die Leute alle eigentlich ganz nett sind.
ZU nett, das findet er blöd.
Wenig später unterhält er sich mit einem Franzosen, welcher seine Sachen direkt neben unsere gepackt hat.
In einem Englisch, welches selbst Hitler veranlasst hätte, sich beschämt abzuwenden.
Das deutscheste Englisch der Welt.
Mitten im Gespräch fasst er einen Gedanken auf, der ihn schon auf dem Hinweg mehrmals beschäftigt hat:
Seit dem Regierungswechsel sind die Restriktionen der Regierung gegen illegale Raves deutlich gestiegen. Er vermutet den Innenminister dahinter.
Der Name des Innenministers fällt ihm nicht mehr ein, genauso wenig wie das englische Wort für Innenminister.
Darum schmeißt er dem Franzosen diese Begriffe eben in Deutsch entgegen.
Der Franzose guckt verwirrt. Das liegt auch an dem nahtlosen Übergang des Gesprächs von Raves zu Politik.
Dass „Party“ von einem Satz auf den anderen auf einmal nicht mehr „Feier“ sondern „Partei“ bedeutet, ist ein schöner Stolperstein.

Wenig später rücken pro Raver ca 3 Polizisten an und räumen freundlich. Tünn hat ein schlechtes Gewissen, die Veranstalter einfach damit zurückzulassen.
Also macht er das, was jeder Polizist in so einer Situation liebt und stellt sich wartend direkt hinter sie und die Veranstalter.
Er wartet auf die Chance die Veranstalter zu fragen, ob sie für den Abbau Hilfe benötigten.
Da macht es in seinem Kopf auf einmal wieder Klack und er fängt an den einen Polizisten zu fragen, wer der aktuelle Innenminister ist.

Ich habe ihn dann vorsichtshalber weggezogen.

Sturm

Links neben mir ein weinendes Ehepaar vor ihrem, von einem Ast zerstörten, Auto. Rechts von mir ein traurig guckender Mann vor den Scherben seines davongewehten Smartphones. Und in der Mitte ich „aaahhh, meine Frisur!“